Mitmenschen Webwelten

Komisch

Blogger sind ein komisches Volk. Da ich seit vier Jahren blogge, gehöre ich wohl dazu. Verzeiht mir also das eine oder andere harte Wort – ich weiß, wie es sich anfühlt, ich richte es schließlich letztlich auch an mich selbst.

Bevor man etwas im Internet veröffentlicht, sollte man sich vorstellen, die selbe Info irgendwo deutlich sichtbar auf eine Plakatwand in der Innenstadt zu sprühen, heißt es. Das klingt banal, macht aber Sinn.

Aus beruflichem wie privaten Interesse klicke ich mich immer wieder durch die inzwischen zahllosen Blogs, Facebook-Profile und was das WWW sonst noch so hergibt. Und immer wieder lande ich auf Seiten, bei denen ich mich frage: Muss das wirklich öffentlich zugänglich sein?

Auch bei meinem eigenen Blog stelle ich mir immer wieder diese Frage. Ich sehe schließlich, wie oft Leute mit meinem Namen als Suchbegriff bei Felix’ Welt landen (zugegeben – “Nackt bügeln” ist immer noch der häufiger gesuchte Begriff). Und es hat eben schon etwas Surreales, wenn mich ein Bewerber in einem Vorstellungsgespräch darauf anspricht, dass er auch findet, dass der FDP-Generalsekretär Christian Lindner aussieht wie Barney Stinson aus der US-Comedy-Serie “How I Met Your Mother”.

Andererseits hänge ich an meinem Blog. Es gefällt mir, hier Gedanken in die Welt zu schreien, selbst wenn diese falsch verstanden werden könnten (siehe: Bloggendes Ich). Einträge wie “Karierter Rock” mögen für manche Menschen einen komischen Beigeschmack haben, trotzdem möchte ich sie nicht rückgängig machen.

Manchmal irritiert es mich, wenn mich Freunde und/oder Kollegen unvermittelt auf einzelne Felix-Welt’-Einträge ansprechen – manchmal mit mehr als einem Augenzwinkern. Andererseits bekomme ich immer wieder Emails von wildfremden Menschen, die sich für einzelne Einträge bedanken, sich zu meinen Gedankengängen äußern oder einfach nur ihre Meinung mitteilen möchten.

Ganz klar, Blogger sind komische Menschen. Ich auch. In diesem Sinne …

Journalist und Geschäftsführer eines Nachrichtenportals, Indiana Jones, Papa von zwei Töchtern, schreibt hier privat. Mag Hotelbetten, Ernest Hemingway, Berlin, Erich Kästner, Wuppertal, Schreiben mit Füller, schöne Kneipen, dicke Bücher, Fotografieren, scharfes Essen und kaltes Bier.

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