Gerutscht: Wusstet Ihr, dass in Amsterdam am Silvesterabend der öffentliche Personennahverkehr um 20 Uhr vollständig eingestellt wird? Fünf Stunden lang, nämlich bis 1 Uhr morgens, stehen dann alle Räder still. Selbst der Hauptbahnhof “Amsterdam Centraal Station” wird vollständig geräumt. “Das war schon immer so”, erklärte uns der Taxifahrer, der so stolze 55 Euro an uns verdiente, weil er uns gegen 22 Uhr aus der völlig überfüllten Innenstadt zu unserem Hotel nahe der Amsterdam Arena brachte. Hier feierten wir erst in einer kleinen Bar in der Nähe und anschließend mit Blick vom 11 Stock auf das Feuerwerk in das neue Jahr.
Gealtert: Tue ich zwar jedes Jahr, trotzdem war dieses Jahr irgendwie anders. Ich bin 36 geworden. Damit liege ich definitiv außerhalb von “Anfang 30” und eindeutig irgendwo zwischen “Mitte 30” und “Ende 30”, wenn Ihr versteht, was ich meine.
Gefahren: Vor einem Jahr habe ich geschrieben, dass ich die A8 inzwischen vermutlich blind fahren kann. Inzwischen überlege ich, was wohl die Steigerung von blind wäre. Jedenfalls habe ich auch 2015 wieder einiges an Kilometern runtergerissen. Grob geschätzt dürften es so 24.000 Kilometer gewesen sein – den Roadtrip in den USA nicht mitgerechnet. Aber ein Ende ist absehbar. Zumindest was diese spezielle Strecke angeht. Denn generell bin ich ja ganz gerne unterwegs.
Gereist: Außer Amsterdam? Zwei Mal Norddeutschland, zwei Mal München/Erding sowie diverse kleinere (Zwischen-)Stationen und natürlich das Highlight: einmal der Westen der USA. Beruflich war ich außerdem in Österreich, was leider zur Folge hatte, dass besagtes Highlight bis zuletzt auf der Kippe stand, nachdem ich mir beim Canyoning in der Nähe von Dornbirn in Vorarlberg den Fuß brach. Das Foto zeigt übrigens eine Autobahnraststätte nahe der mexikanischen Grenze irgendwo auf dem Weg von Phoenix nach San Diego.
Gelesen: Unter anderem endlich “Magical Mystery” von Sven Regener. Für Regener- und Herr-Lehmann-Freunde auf jeden Fall ein Muss, bei allen anderen bin ich mir nicht so sicher. Außerdem habe ich endlich mal wieder was von Helge Timmerberg gelesen (“African Queen”), was mir gut gefallen hat, habe mich durch Carsten Jensens “Rasmussens letzte Reise” gekämpft (“Wir Ertrunkenen” war besser) und Graeme Simsion mit “Rosie Projekt” und “Rosie Effekt” entdeckt. Gut gefallen hat mir auch Hape Kerkelings “Der Junge muss an die frische Luft” und ein absolutes Daumen hoch gibt es für “Ein Mann namens Ove” von Frederik Backmannund für Helmut Schmidt “Was ich noch sagen wollte”.
Gezählt: Schritte. Und Schlaf. Letzteres war eigentlich der Hauptgrund, warum ich mir das Mi-Band bestellt habe – ein Fitness-Tracker-Armband, das für rund 15 Euro direkt aus China kommt (und darum bei mir auch fast zwei Monate unterwegs war). Gekauft habe ich das Armband, weil ich mal testen wollte, wie ruhig oder unruhig ich eigentlich schlafe, ohne deswegen gleich Unsummen ausgeben zu müssen. Inzwischen habe ich aber ziemlichen Spaß daran, zu schauen, wie viele Schritte ich eigentlich so pro Tag mache. Allerdings bin ich immer noch etwas unsicher, wie genau dieses Armband eigentlich zählt.
Gebrochen: So ziemlich alles, was man sich im Mittelfuß brechen kann (die Liste der angeschlagenen Knochen auf dem CT-Bericht ging über zwei Seiten). Schuld war ein Sprung in eine “Gumpe”, einen natürlichen Pool, im Rahmen einer Canyoning-Tour in Österreich im Anschluss an eine Management-Tagung. Für mich eine komplett ungewohnte Situation – ich war seit Ewigkeiten nicht mehr krankgeschrieben und mag es auch gar nicht, körperlich so eingeschränkt zu sein. Den Bruch spüre ich bis heute, was aber wohl normal ist und wohl noch eine ganze Weile so sein wird. Aber es schränkt mich inzwischen kaum noch ein, und das ist schon sehr angenehm.
Gespritzt: In dem Zusammenhang das erste Mal selbst. Insgesamt durfte ich mich mir 39 Thrombose-Spritzen geben. Am Ende war ich richtig gut darin, finde ich. Ganz weg ist der blaue Fleck am Bauch allerdings noch nicht.
Gelernt: Gelassenheit. Zumindest ein bisschen. Vielleicht ist das ja auch eine Frage des Alters, aber ich habe das Gefühl, dass ich in manchen Situationen inzwischen einfach entspannter zu sein als ich es vielleicht noch vor einem oder eineinhalb Jahren war.
Gekauft: Ja, ich habe mir einen Selfie-Stick gekauft. Nach dem USA-Urlaub wollte ich das einfach mal ausprobieren – und was soll ich sagen? Es macht Spaß! Nur stelle ich immer wieder fest: wenn man sie braucht, hat man sie nicht dabei. Daran muss ich wohl noch arbeiten. Ansonsten? Bluetooth-Kopfhörer (sehr praktisch!), einen neuen iPod (ja, ich nutze den tatsächlich noch, weil ich ungern mit dem Handy durchs Fitnessstudio laufe), endlich neue Stühle für den Balkon (überfällig) und einen Reiseführer für die ganze Welt. Man wird ja wohl noch träumen dürfen …
Gebloggt: 75 Mal. Ich nähere mich nun mit großen Schritten dem 1000. Post. Ob ich geahnt habe, dass es mal so weit kommen würde, als ich Felix’ Welt vor achteinhalb Jahren startete? Ich behaupte mal einfach: klar!
In diesem Sinne: frohes Neues!