Eigentlich nett von Billy Joel, mit nur ein paar Zeilen gleich einen ganzen Gedankenkomplex zu beschreiben, den ich schon lange in meinem Kopf hin und her bewege, ohne ihn wirklich in Worte fassen zu können:
„This is the time to remember
Cause it will not last forever
These are the days
To hold on to
Cause we won’t
Although we’ll want to
Das Lied, This is the time, ist eigentlich eine Liebeserklärung, eine schöne noch dazu. Allerdings ist diese Charakterisierung etwas zu kurz gegriffen. This is the time hat nicht nur die Liebe zum Thema, sondern ganz allgemein den Wunsch, eine schöne Zeit festzuhalten, während man sich zugleich ihrer Vergänglichkeit bewusst ist.
Ich kenne das gut. Nicht nur in diesem Blog, sondern vor allem in diversen Notizbüchern und zum Teil auf losen Zetteln, in Fotoalben und auf der Festplatte meines Laptops hat sich mittlerweile eine Unmenge an Vergangenheit angesammelt. Nicht wenig davon wäre wirklich reizvolle Reiseziele, wäre schon die Zeitmaschine erfunden, sie zu erreichen.
Das Schlimme: oft merkt man nicht einmal, wenn gerade wieder einer dieser Momente ansteht, die Potenziel für die Hall of Fame der persönlichen Erinnerung haben (zum Teil freilich auch, weil man ihn sie erst nachträglich glorifizieren wird). Und selbst wenn man rechtzeitig im Bilde ist, hilft das normalerweise nicht viel: Der Moment wird vergehen, und wenn man ihn noch so gerne einsperren und konservieren würde.
Ich erinnere mich da an manche Ferien, die mir als Kind endlos schienen und die dann um so schmerzvoller endeten. Es gibt Momente mit Frauen, die ich gerne ver-unendlicht hätte und die dennoch vergingen. Manchmal sind es auch einfach ganze Zeitabschnitte, die mir heute manchmal als angenehme Alternative zum hier und jetzt erscheinen.
Es ist frustrierend, denn man weiß es ja. Doch selbst wenn man sich tausend mal sagt, dass gerade jetzt, in dieser Sekunde, einer dieser Augenblicke ist, den man besonders genießen sollte, weil man weiß, dass man sich später wehmütig an ihn erinnern wird, ist es kaum möglich, diesen Vorsatz zu verwirklichen. These are the days, To hold on to, Cause we won’t, Although we’ll want to …
Es gibt eine ganze Reihe von guten Songs, die sich diesem Thema in der einen oder anderen Weise genähert haben. Glory Days von Bruce Springsteen, etwa, Summer of 69 von Brian Adams, oder Won’t forget these days von Fury in the Slaughterhouse. Letztlich ist es aber wohl so, dass die Vergangenheit vor allem deshalb schön ist, weil man weiß, wie sie endet – oder eben, weil das Ende damals noch offen war.
In diesem Sinne – ein fröhliches When I’m dead and gone! an den Moment