Gedankenwelten

Vorsorgefreiheit

Ich fühle mich ungern eingeschränkt. Das war schon immer so. Wenn ich etwas nicht tun kann, wurmt mich das. Es fühlt sich an, als wäre ich eingesperrt. Dabei ist es relativ egal, ob ich es tatsächlich tun will, entscheidend ist, dass ich könnte

2009-01-12-visum

Seit heute müssen sich Reisende in die USA im Vorfeld online registrieren, um einreisen zu dürfen. Man muss seine Passnummer angeben und sich durch ein Formular klicken, ähnlich dem, das man bisher im Flieger ausfüllen musste. (Gut erinnere ich mich noch an das großartige Erklär-Video, in dem immer wieder erklärt wurde, dass eine amerikanische 1 kein Häkchen hat, weil sie sonst eine 7 ist).

Die Einreisegenehmigung kommt dann angeblich binnen 72 Stunden. Wer kurzfristiger fliegen will, der braucht Glück. Gerade Geschäftsreisenden wird daher empfohlen, sich präventiv anzumelden. Einmal bewilligt ist die Einreisegenehmigung für zwei Jahre gültig.

Mir stößt dieses Verfahren übel auf, das sage ich offen. Dennoch denke ich darüber nach, mich ihm dennoch zu unterziehen. Nicht, weil ich damit rechne, kurzfristig dienstlich in die Staaten geschickt zu werden. Ich möchte mir schlicht die Möglichkeit offen halten. (Zugegeben, schlecht fände ich es nicht: Herr Neubüser, fliegen Sie nach Washington und befragen sie Obama, wie er sich kurz vor dem Amtsantritt fühlt!). 

Vielleicht entspringt die Idee demselben Grund, aus dem ich damals, vor Jahren, meinen ersten Pass beantragt hatte. Ich hatte keine Ahnung, wohin ich damit reisen wollte, doch wenn es soweit war, wollte ich vorbereitet sein. Ohne Pass hätte ich mich eingesperrt gefühlt.

Komisch eigentlich, denn wenn ich mich richtig erinnere, dann war der erste Stempel in diesem Pass der von der Immigration am John-F.-Kennedy-Airport in New York. Aber das nur am Rande.

In diesem Sinne, viel Erfolg, Mr. Obama!

Journalist und Geschäftsführer eines Nachrichtenportals, Indiana Jones, Papa von zwei Töchtern, schreibt hier privat. Mag Hotelbetten, Ernest Hemingway, Berlin, Erich Kästner, Wuppertal, Schreiben mit Füller, schöne Kneipen, dicke Bücher, Fotografieren, scharfes Essen und kaltes Bier.

1 Kommentar Neues Kommentar hinzufügen

  1. Du sprichst mir aus der Seele!

    Aber vielleicht reicht in Zukunft ja auch die eidesstattliche Versicherung hier auf Deiner Seite, man sei kein Terrorist und das lästige Einreisegenehmigungsgetue und das Visum-Generve hat ein Ende…

    Ich erkläre hiermit feierlich, ich bin kein Terrorist und möchte überall uneingeschränkt einreisen dürfen. Im Gegenzug dürfen alle anderen Nicht-Terroristen ungehindert auch bei mir ein- und durchreisen…

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