Hotelzimmer sind nicht schön. Zumindest nicht in der Preisklasse, in der ich sie normalerweise buche. Trotzdem liebe ich Hotelzimmer. Vielleicht gerade weil sie nicht schön sind.
Es gibt Menschen, die wohnen dauerhaft in Hotels. Udo Lindenberg zum Beispiel (im Kempinski in Hamburg). Für die meisten anderen Menschen sind Hotels vor allem eines: Mittel zum Zweck. Sie sind Schlafzimmer auf Geschäftsreisen oder bieten ein Bett während des Urlaubs. Ihre Einrichtung ist funktional, praktisch, unpersönlich – eine Art weiße Leinwand. Wer ein Hotelzimmer bezieht, der kann gar nicht anders, als diesem gesichtslosen Raum seinen eigenen Stempel aufzudrücken.
Wie viel Stempel bleibt allerdings jedem selbst überlassen. Ich packe normalerweise nur wenig aus und lebe weitestgehend aus dem Rucksack. Ich habe gar nicht das Bedürfnis, mich häuslich einzurichten. Warum auch? Kein anderer Raum kann so sehr Freiheit verkörpern, wie es ein Hotelzimmer tut, das man jederzeit schnell wieder verlassen kann.
In diesem Sinne, Check Out bitte!