Splitter

Sprechender Käse

2014-01-07-Handkäse-mit-Musik

“Sieht komisch aus, aber schnackt bestimmt gut.” 

Es gibt wohl keinen Fehler einer Handy-Autokorrektur, den man nicht auf irgendeiner Webseite nachlesen kann. Dass man sich auch einfach so vertippen kann, berücksichtigen allerdings die Wenigsten.

Bei mir gab es heute Abend “Handkäse mit Musik”, ein Gericht, das ich in Frankfurt kennengelernt habe. Gemeint ist damit ein eingelegter Sauermilchkäse. Weil der früher mit der Hand geformt wurde, spricht man von “Handkäse”. Eingelegt wird der Käse dann in einer Marinade aus Zwiebeln, Essig, Öl, Salz, Pfeffer und Kümmel. Woher der Zusatz “mit Musik” kommt, ist laut Wikipedia umstritten. Eine mögliche Erklärung: “Angeblich spielt die Bezeichnung ‘mit Musik‘ auf die Geräusche an, die bei den Verdauungsprozessen der Zwiebeln entstehen können. ”

So gesehen bekommt I.s Verschreiber zu meinem Abendessen gleich eine ganz andere Bedeutung. “Sieht komisch aus, aber schnackt bestimmt gut.”  Gemeint war “schmeckt” – doch schnacken passt irgendwie auch. In Norddeutschland heißt “schnacken” nämlich nichts anderes als “reden”.

In diesem Sinne, genug geschnackt jetzt!

PS: Schuld war wohl doch die Autokorrektur, betont I.. Gefallen tut mir der kleine Fehler dennoch.

Journalist und Geschäftsführer eines Nachrichtenportals, Indiana Jones, Papa von zwei Töchtern, schreibt hier privat. Mag Hotelbetten, Ernest Hemingway, Berlin, Erich Kästner, Wuppertal, Schreiben mit Füller, schöne Kneipen, dicke Bücher, Fotografieren, scharfes Essen und kaltes Bier.

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