Irgendwo da draußen auf einer geheimen griechischen Insel steht dieser eine Baum. Davon ist jedenfalls der Barkeeper meiner Athener Unterkunft überzeugt. Den Namen der Insel kann oder will er uns natürlich nicht verraten. Zu wertvoll ist das, was aus den Früchten des Baumes gewonnen wird: Ein klarer, sehr süßer, sehr klebriger und sehr seltener Schnaps.
Ja, ausnahmsweise dürften wir probieren, sagt der Barkeeper. Da es nur diesen einen Baum und entsprechend nur wenige seiner ganz besonderen Früchte gibt, sei die Menge des daraus destillierten Schnaps natürlich begrenzt. Den Shot gibt es trotzdem für zwei Euro. Freundschaftspreis, vermuten die Australier, mit denen ich trinke.
Am nächsten Tag werden sie zu einer organisierten, achttägigen Rundreise auf die Kykladen aufbrechen. Doch schon jetzt haben sie etwas zu erzählen und sind selig. Wirklich glauben tun sie die Mär vom einsamen Schnapsbaum auf der noch einsameren griechischen Insel natürlich nicht. Aber es ist eine schöne Geschichte, um sie später zu Hause zu erzählen. Ist es nicht letztlich das, was zählt?
In diesem Sinne, cheers!