Der Strich ist die Grenze. Als weiße Linie trennt er Radweg von Fußgängerweg. Darauf bestand die ältere Dame. “Sie dürfen hier nicht stehen”, fauchte sie den Mann an, der neben ihr an der Ampel an der Kreuzung Durlacher Allee und Wolfartsweierer Straße auf seinem Fahrrad saß und sich an der Ampel festhielt, während er auf grün wartete.
“Der Radweg ist da drüben”, fuhr sie mit lauter Stimme fort und schlug mit ihrem Stock gegen seinen Vorderreifen. Dabei deutete sie auf den Radweg auf der anderen Seite der weißen Linie, gut 30 oder 40 Zentimeter weiter rechts. “Hier ist für Fußgänger!” Wieder schlug sie gegen seinen Vorderreifen.
“Achten Sie lieber darauf, dass Sie heil über die Straße kommen”, entgegnete der Mann gelassen, fast freundlich, während die Ampel auf grün umsprang. Dann stieß er sich von der Ampel ab, um auf dem Radweg weiter geradeaus zu fahren.
Ach Deutschland, was wärst Du ohne Deine Regeln … in diesem Sinne!
Beim an-der-Ampel-stehen, na gut, aber in der Fortbewegung macht es schon Sinn.
Gebe ich Dir Recht. Wobei es an der Stelle sogar Haltegriffe für Radfahrer an der Ampel gibt – und nach dem Losfahren ist der Radfahrer, der vom Radweg kam, wieder ganz normal auf den Radweg zurückgefahren.