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Offene Kamine

2013-02-26-Kamine

Zugegeben, das Bild ist etwas makaber (und das Kamin-Geschäft hatte nichts mit dem Brand zu tun). Dennoch illustriert es ganz schön eine Frage, die ich mir hin und wieder stelle: Wenn ich, wie die Bewohner des Hauses auf dem Foto vor ein paar Monaten, nachts von einem Feuer aus dem Schlaf geschreckt werden – was rette ich?

Ich habe nicht so viele Gegenstände, an denen ich wirklich hänge. Dennoch dürfte es schwer werden, alle vor den Flammen in Sicherheit zu bringen – wenn überhaupt.

Da wären zum einen einige Fotoalben (ja, tatsächlich noch mit echten, eingeklebten Fotos!), die mir sehr wichtig sind. Vor allem wären sie schwer bis gar nicht wieder zu beschaffen, was sie auf jeden Fall zu einem heißen Kandidaten machen würde. Leider sind es zugleich recht unhandliche Kandidaten.

Allerdings ist es vielleicht falsch, nur emotional an die Sache ranzugehen. Wenn mein Haus abbrennt, habe ich erstmal vermutlich andere Sorgen als mir alte Fotos anzuschauen. Zumindest in Erwägung ziehen sollte ich daher wohl mein Portemonnaie samt Ausweisen zu retten, die Autoschlüssel und die beiden dicken Ordner, in denen ich wichtige Dokumente wie Zeugnisse, Bankunterlagen und ähnliches sammle. Retten?

Doch was ist dann mit den Tage- und Notizbüchern. Längst nicht alle habe ich hier in der Wohnung, der Großteil lagert in einer großen Kiste im Keller meiner Eltern. Dennoch hat sich in den vergangenen drei Jahren auch hier einiges angesammelt – tausende per Hand vollgeschriebener Seiten,  auf keinen Fall zu ersetzen. Könnte ich die einfach verbrennen lassen?

Wertgegenstände wie Laptop, Kameraausrüstung und Handy (viel mehr sind es nicht) lassen sich glücklicherweise zumindest in der Theorie recht leicht ersetzen – was ist aber mit den ganzen Daten? Gesichert wird auf eine externe Festplatte. Bei einem Brand bringt die wohl eher wenig. Dazu kommt ein Online-Backup. Das habe ich allerdings noch nie in Gänze in Anspruch nehmen müssen – funktioniert im Fall des Falles wirklich alles so, wie es der Anbieter verspricht?

Andererseits: Wer weiß, ob ich überhaupt eine Chance bekomme, irgend etwas zu retten … Vielleicht erledigt sich das ganze Nachdenken also ohnehin.

In diesem Sinne, was würdet Ihr retten?

Journalist und Geschäftsführer eines Nachrichtenportals, Indiana Jones, Papa von zwei Töchtern, schreibt hier privat. Mag Hotelbetten, Ernest Hemingway, Berlin, Erich Kästner, Wuppertal, Schreiben mit Füller, schöne Kneipen, dicke Bücher, Fotografieren, scharfes Essen und kaltes Bier.

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