Reisewelten Tresenweisheiten

LondonPubMuseum

Eigentlich habe ich im Titel dieses Posts schon (fast) alles geschrieben, was es zu schreiben gibt. Fast.

Am Wochenende waren I. und ich für einen Kurzbesuch in London. Meine beste Freundin J. hat die erste Hälfte ihrer Hochzeit gefeiert. Die zweite Hochzeitshälfte folgt übernächsten Monat in Deutschland – wie man das eben so macht, bei Doppelpass-Hochzeiten.

Für mich war es die erste britische Hochzeitszeremonie, der ich beiwohnen durfte. Ich fand es großartig. Der Standesbeamte war die perfekte Mischung aus britischem Traditionsbewusstsein gepaart mit diesem herrlich-unterschwelligen britischen Humor. Gefeiert wurde, typisch britisch eben, in einem Pub nahe dem Haus des Paares, herrlich untouristisch in Croydon im Süden Londons. Das Pub kannte ich schon von früheren Besuchen, allerdings haben wir das erste Mal im wirklich schönen Backyard sitzen können. Sonst war es dafür immer zu kalt gewesen.

Trotz des engen Zeitplans – Landung am Freitagabend, Feier am Samstag und Rückflug am Sonntagmittag – haben I. und ich es geschafft, noch einer zweiten Londoner Institution zu huldigen: dem kostenfreien staatlichen Museum. Weil wir am Samstag ohnehin viel zu früh wach waren – an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Baustelle vor unserem Fenster! – sind wir vormittags noch nach London reingefahren und haben die National Gallery besichtigt. I. war vor 15 oder mehr Jahren zuletzt hier gewesen, mein letzter Besuch lag auch schon zwei oder drei London-Trips zurück. Über Westminster ging es anschließend per Zug ab London Bridge zurück nach East Croydon.

Pub und Museum. Das zeigen die beiden Bilder oben. Für ich beides typisch London. Warum London für mich inzwischen einerseits fast so etwas wie ein Routineziel ist, habe ich erst im Dezember nach meinem letzten Besuch ausführlich beschrieben. Trotzdem ist jeder Besuch anders. Erst in der Erinnerung fangen die zahlreichen Reisen an, sich zu einem Gesamtbild zu vermengen. Das ist mir spätestens an dem Punkt bewusst geworden, als ich versucht habe, mich zu erinnern, wann ich das letzte Mal in der National Gallery gewesen bin. Ganz ähnlich war es, als wir nach der Ankunft am Freitag noch auf ein Bier in einem Pub in Croydon eingekehrt sind.

In diesem Sinne, LondonPubMuseum und so!

Journalist und Geschäftsführer eines Nachrichtenportals, Indiana Jones, Papa von zwei Töchtern, schreibt hier privat. Mag Hotelbetten, Ernest Hemingway, Berlin, Erich Kästner, Wuppertal, Schreiben mit Füller, schöne Kneipen, dicke Bücher, Fotografieren, scharfes Essen und kaltes Bier.

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