Ich bin käuflich. Zumindest was meine berufliche E-Mail-Adresse angeht. Die steht nämlich in verschiedenen Datenbanken, bei denen Werbetreibende sich gegen Entgelt einen E-Mail-Verteiler mit Journalisten-Adressen zusammenstückeln können.
Wie teuer ich bin, weiß ich nicht genau. Auch nicht, ob es mich vielleicht sogar auf Raten gibt. Wirklich unerschwinglich kann ich allerdings nicht sein. Das merke ich daran, dass ich immer mal wieder E-Mails bekomme, mit denen ich so gar nichts anfangen kann.
Die Highlights derzeit sind:
- Informationen zu einem Musiker, von dem ich noch nie etwas gehört habe, dessen (Künstler?)Name ins Deutsche übersetzt aber so viel bedeutet wie „Massenvergewaltigung“.
- Nachrichten über Kerzen, die je nach Jahreszeit für einen besonders gelungenen Winterabend, Valentinstag, Ostersonntag oder Sommerabend sorgen und/oder ideal sind für einen Tag im Herbst oder Winter. (An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön: Ich gebe immer mal wieder Seminare zum Thema Pressearbeit und nutze diese Pressemitteilungen hier gerne und anonymisiert als Negativbeispiele)
- Pressemappen zu Kreuzfahrten diversen Reedereien
- relativ neu: Newsletter für den verkappten Landwirt in mir (Bild oben).
Bedenkt man, dass die Kosten für Werbung und meine E-Mail-Adresse ja in irgendeiner Form auf das jeweilige Produkt aufgeschlagen werden, wird einem schon manchmal etwas anders. Andererseits: So teuer kann es ja nicht gewesen sein. Sonst würden ja zumindest die E-Mail-Adressen zur Werbezielgruppe passen. Und meine wäre dann nicht dabei.
In diesem Sinne – noch jemand eine Portion Sommergetreide?
Es heißt Entgelt (von entgelten), nicht Entgeld.
Wieder was gelernt ;-)