Technisch gesehen ist das kein gutes Foto. Ich habe es 2004 in Argentinien oder Brasilien gemacht, da bin ich mir nicht mehr sicher. Es entstand im Iguazu-Nationalpark, den es in beiden Ländern gibt. Der Fluss, der die gleichnamigen Wasserfälle speist – übrigens mit 2,7 Kilometern die breitesten Wasserfälle der Welt – markiert die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien.
Es lohnt, die Wasserfälle auf jeden Fall sowohl von argentinischer als auch von brasilianischer Seite aus zu besuchen. Auf der brasilianischen Seite bekommt man einen Überblick über das Ausmaß der Fälle, näher dran kommt man dagegen auf der argentinischen Seite – etwa am Teufelsschlund, dem “Garganta del Diablo”, wo man nach einer endlosen Wanderung auf feuchten Planken plötzlich das Gefühl hat, mitten in den Wasserfällen zu stehen und fast von ihnen mit in die Tiefe gerissen zu werden. Trocken bleibt man jedenfalls nicht.
Das Foto habe ich irgendwann später aufgenommen, glaube ich. Gemacht habe ich es mit einer in Argentinien gekauften, analogen Kompaktkamera – meine eigene Kamera war mir drei Wochen zuvor in Mendoza gestohlen worden. Es zeigt eine Familie, die an einer der Raststationen ein Picknick macht. Zwar wird immer wieder auf Schildern darauf hingewiesen, dass man die Tiere im Nationalpark nicht füttern soll. Dieser Nasenbär schert sich nicht darum und nimmt die Fütterung einfach selbst in die Hand.
Wie gesagt, technisch gesehen kein gutes Foto. Eher ein spontaner Schnappschuss aus der Hüfte. Ich war nach dem Entwickeln des Films ehrlich gesagt selbst überrascht, dass die Aufnahme überhaupt etwas geworden ist. Vielleicht hänge ich gerade deshalb an dem Foto. Weil es so schön die vielen absurden Situationen der Reise damals zeigt, bei der längst nicht alles glatt ging, an die ich aber gerade deshalb immer noch gerne zurück denke.
In diesem Sinne, guten Appetit!