Liebe Frauen, gebt uns einen Hut und wir sind glücklich. Denn tief drinnen sind wir doch alle kleine Jungen, die am liebsten großer Cowboy spielen. Oder anders, liebe Frauen, wir Männer sind gar nicht so kompliziert, wie Ihr immer tut.
Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, steht in einer verkehrsberuhigten Zone in der Nähe eines Waldes. Als Kind habe ich stundenlang draußen gespielt, meist mit dem Fahrrad, das wahlweise Auto, Motorrad oder Pferd war. Wie alle Jungen habe ich von gefährlichen Abenteuern geträumt, die ich selbstverständlich allesamt heldenhaft meisterte, um mich anschließend mit meinen Taten zu brüsten.
Schon damals galt es, vor den Freunden und irgendwie wohl auch vor den Mädchen einen guten Eindruck zu machen. Als Junge hatte man ein harter Kerl zu sein, Tränen waren ebenso verpönt wie der Ruf nach den Eltern. Wer vom Rad fiel, biss die Zähne zusammen. Wer nach Hause lief, um sich von Mami ein Pflaster aufkleben zu lassen, war unten durch.
Das Pflaster hat man sich trotzdem oft geholt – nur später. Wenn es dunkel wurde, mussten ohnehin alle nach Hause. Es blieb also immer noch genügend Zeit, um sich bemitleiden zu lassen, bevor es ins Bett ging (oder ausschimpfen zu lassen – weil die neue Hose wieder mal nach nur zwei Tagen ein großes Loch am Knie hatte).
Wirklich viel hat sich seitdem nicht verändert. Ja, wir sind größer geworden, einige von uns vielleicht sogar klüger. Trotzdem laufen wir draußen immer noch rum wie kleine Cowboys, die von den anderen Kindern bewundert werden wollen. Von den Jungs, besonders aber natürlich von den Mädchen. Dafür riskieren wir gerne das eine oder andere blutige Knie.
Für den Abend wünschen wir uns aber dann doch wieder jemand, der uns einfach nur ein Pflaster auf die Kratzer des Tages klebt – während sie uns mit der anderen Hand zärtlich über den Cowboyhut streichelt.
In diesem Sinne, einen Gruß an Lucky Luke, den Held meiner Kindheit!
hey, Felix, kannste auch schneller schießen als dein Schatten? pengpeng!