Wenn die Situation stimmt, kann man praktisch mit jedem rumknutschen. Die Atmosphäre ist dann entscheidender als die Person, mit der es passiert. Diese Erkenntnis stammt nicht von mir, sondern von einer guten Freundin. Ich denke allerdings, dass sie damit im großen und ganzen durchaus Recht hat. Ich nenne es den Klassenfahrteffekt (oder: eines der Symptome).
Ich kenne es von mir selbst, aber auch von Vereinsfahrten, die ich als Aufsicht begleitet habe und entsprechend das Spiel als Außenstehender verfolgen konnte. Wenn die Auswahl begrenzt ist, finden sich plötzlich Paarungen, mit denen man sonst nie gerechnet hätte (und freilich auch solche, mit denen schon lange alle gerechnet haben).
Das Ganze ist vielleicht mit einem Multiple-Choice-Test zu vergleichen. Wären keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben, würde man vielleicht etwas ganz anderes schreiben. Da man sich aber zwischen A, B oder C entscheiden muss, tut man es eben.
Entscheiden muss? Natürlich kann man das mit dem Ankreuzen auch einfach lassen. Trotzdem inspirieren offenbar gerade vermeintliche Ausnahmesituationen zum Kreuzchen-Machen. Das kann eine Klassenfahrt, eine Schulung oder eine Betriebsfeier sein. Wenn also plötzlich Faktoren einfließen, die den Aspirantenkreis für eine Zeit begrenzen und eine Art Ausnahmezustand vorgaukeln.
Anders formuliert könnte man sagen: Stimmt die Stimmung, tritt die Person in den Hintergrund, bei der richtigen Person ist die Stimmung auch gerne mal zweitrangig. Doch, was ist schon richtig … und was eigentlich Stimmung?
In diesem Sinne, gute Reise!