Gedankenwelten

Alltägliche Intimitäten

  • Ungefähr einmal die Woche hasse ich meine Socken. Ich habe eigentlich nur schwarze Socken (sogar meine Sportsocken sind schwarz). Allerdings gleicht kaum ein Paar wirklich ganz dem anderen. Mal ist der Bund anders, dann wieder differieren sie um ein oder zwei Zentimeter in der Länge. Das Zusammenlegen nach dem Waschen ist daher jedes Mal ein echter Akt.
  • Ich habe noch eine ganz gewöhnliche Filterkaffeemaschine und möchte die auch nicht hergeben. Der Kaffee daraus schmeckt mir besser als aus den meisten Vollautomaten. Ausnahme: Der Kaffee von der Tankstelle in der Nähe der Redaktion – der ist wirklich sensationell.
  • Beim Wein bin ich ein Snob. Vor einigen Jahren habe ich sogar eine Zeit lang ein Wein-Tagebuch geführt. Ich habe versucht, den Geschmack jedes neuen Weins, den ich probiert habe, möglichst detailliert zu beschreiben. Inzwischen fahre ich außerdem alle paar Monate zu einem bestimmten Winzer in Alzey, um dort Wein zu kaufen – das habe ich von meinem Vater übernommen.
  • Ich bin normal ein eher ordentlicher Mensch. Ich mag es, wenn es bei mir zu Hause aufgeräumt ist. Bei anderen Menschen finde ich Unordnung dagegen sympathisch und fühle mich dort besonders wohl. Natürlich nur, so lange die Unordnung ein gewisses Maß nicht überschreitet.
  • Mein Schreibtisch im Büro sieht aus wie eine Ausnahme von dieser Behauptung. Auch hier gibt es allerdings eine bestimmte Ordnung – nur erschließt die sich eben nicht jedem.
  • Ich kaufe gerne Reiseführer. Auch nach einer Reise. Ich mag es, hin und wieder darin zu blättern und zu träumen.
  • Bei der Arbeit schreibe ich grundsätzlich mit Kuli – weil es da meist schnell gehen muss. Wenn ich privat schreibe, ziehe ich einen Füller vor. Immer mit einer schwarzen Patrone. Mit einem Füller schreibe ich einfach viel bewusster.
  • Ich habe mich lange gegen ein Handy gesträubt. Dass ich vor ziemlich genau zehn Jahren doch mein erstes Mobiltelefon gekauft habe, hatte vor allem zwei Gründe: Meine damalige Freundin – und der Frust über eine misslungene Statistik-Klausur an der Uni.
  • In diesem Sinne, gute Nacht – und bloß den Aufzählungspunkt am Traumanfang nicht vergessen!

Journalist und Geschäftsführer eines Nachrichtenportals, Indiana Jones, Papa von zwei Töchtern, schreibt hier privat. Mag Hotelbetten, Ernest Hemingway, Berlin, Erich Kästner, Wuppertal, Schreiben mit Füller, schöne Kneipen, dicke Bücher, Fotografieren, scharfes Essen und kaltes Bier.

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