Nachbar(n)träume Nachbarn

Wer-Wie-Was?

“Was machen Sie denn mit ihrem Wuppertaler-Kennzeichen in Ravensburg?”

Mein Wagen ist noch in Wuppertal zugelassen das stimmt. Trotzdem fand ich es überraschend, dass meine Nachbarin mich gleich darauf ansprach. Es folgte ein Gespräch, dass vielleicht zwei Minuten dauerte und damit länger war, als alle Gespräche mit allen Nachbarn in Berlin zusammen. Und dort habe ich immerhin fast drei Jahre gewohnt – hier erst eine Woche.

Ob es mir gefiele, wollte sie wissen, und dass sie ja gar nie hier weg wollte. Fast wie in Italien sei es hier, wenn im Sommer die Gastwirte ihre Tische vor ihre Lokale stellten. Dass ich ihr gleich aufgefallen wär, so als Fremder hier, und was ich denn schaffen tät.

Weil ich den Ton des Gesprächs hier schlecht wiedergeben kann, sei noch gesagt, dass die gute Frau das alles keineswegs prüfend oder gar misstrauisch intonierte. Vielmehr sprach sie in einem Ton, der deutlich machte, dass ihre freundliche Neugierde schlicht nett gemeint war. Und nett war es ja eigentlich auch. Nur bin ich das aus Berlin eben einfach nicht gewohnt.

In diesem Sinne, wer nicht fragt bleibt dumm!

Journalist und Geschäftsführer eines Nachrichtenportals, Indiana Jones, Papa von zwei Töchtern, schreibt hier privat. Mag Hotelbetten, Ernest Hemingway, Berlin, Erich Kästner, Wuppertal, Schreiben mit Füller, schöne Kneipen, dicke Bücher, Fotografieren, scharfes Essen und kaltes Bier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert