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Menschenträgheit

2009-04-26-apfelMassen mögen keine Veränderung. Das stellte Isaac Newton schon 1687 fest und formulierte das Trägheitsprinzip  in seiner Naturphilosophie als erstes von drei Gesetzen über die Bewegung. Ein Körper bleibt demnach so lange in Bewegung (oder eben nicht in Bewegung), wie keine hinreichend starke Kraft ihn zwingt, sich anders zu verhalten. 

Auch Menschen, egal wie massig, sträuben sich von Natur aus gegen Richtungswechsel. Einmal in Schwung gebracht braucht es eine ziemliche Kraftanstrengung, um die einmal gewählte Fahrtrichtung zu ändern. Das gilt sowohl für den Menschenkörper als auch für dessen Gefühle. An unseren Emotionen kleben wir, egal, wie sinnvoll sie sind.

Das gilt auch für mich. Ich hatte nicht wirklich geglaubt, dass ich mich in sie verlieben könnte. Trotzdem übte die Vorstellung einen gewissen Reiz auf mich aus. Das Kribbeln im Bauch und das gute Gefühl, zu wissen, das da jemand sein könnte, war verlockend. Kurz: Mir gefiel die Idee, also verfolgte ich sie weiter.

Dass mein Plan schief gehen könnte, wusste ich. Nur hatte ich irgendwie verdrängt, wie unangenehm es ist, eine Idee wieder loszulassen. Die Spielzeugtheorie besagt, es ist  dann besonders fies, wenn man uns etwas wegnimmt, und wir wissen nicht warum. Ich dagegen weiß sehr genau, warum aus ihr und mir nichts werden wird. Außerdem bin ich selbst derjenige, der dabei ist, mir etwas wegzunehmen. Fies fühlt es sich trotzdem an. 

In diesem Sinne, was wohl Newton dazu sagen würde?

Journalist und Geschäftsführer eines Nachrichtenportals, Indiana Jones, Papa von zwei Töchtern, schreibt hier privat. Mag Hotelbetten, Ernest Hemingway, Berlin, Erich Kästner, Wuppertal, Schreiben mit Füller, schöne Kneipen, dicke Bücher, Fotografieren, scharfes Essen und kaltes Bier.

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