Beziehungsweise Frauen Gedankenwelten

Chinesische Beziehung

Erst dachte ich, Dr. Sommer hätte sie nur erfunden. Mittlerweile weiß ich es besser. Es gibt sie wirklich, nicht nur auf der Aufklärungsseite und im Bravo-Fotoroman: Die erste Beziehung, die auch die letzte ist; Liebe auf den im wahrsten Sinne des Wortes ersten – und letzten Blick.

Zugegeben, ich muss in meinem Bekannten- und Freundeskreis schon ein wenig graben. Es sind nicht viele. Selbst diejenigen, bei denen ich es damals erwartet hätte, haben sich irgendwann getrennt. Einige wenige, nicht mal eine halbe Hand voll, ist aber immer noch zusammen. Irgendwie haben sie es geschafft, ihre Beziehung nicht nur über die Pubertät, sondern auch über alles was danach kam hinweg zu retten.

Ein schöner und gleichsam unheimlicher Gedanke. Diese ewigen Paare haben eine gemeinsame Vergangenheit, die für andere schlicht uneinholbar ist. Allerdings haben sie sich gleichzeitig entschieden (oder es hat sich zumindest so ergeben), auf  5,3 weitere Sexualpartner und die damit verbundenen Erfahrungen zu verzichten.

Im Schnitt, so hat der Kondomhersteller Durex herausgefunden, haben wir Deutschen nämlich in unserem Leben mit 6,3 Menschen Sex. Damit liegen wir deutlich unter dem weltweiten Schnitt von 10,5, aber noch weit über Vietnam, das mit 2,5  das untere Ende der Skala anführt. Weltweiter Spitzenreiter sind dagegen die Chinesen mit 19,3 Sexualpartnern. (Und bitte entschuldigt, dass ich der Einfachheit halber so idealistisch Sexpartner mit Beziehungen gleichsetze).

Wie dem auch sei, ich frage mich manchmal, was erstrebenswerter ist. Die Nähe, die ich unterstelle, wenn ein Paar mit 30 Jahren bereits sein 15-Jähriges feiert, oder die vielen Erfahrungen und die durch stetes Training erlangte Beinahe-Perfektion, wenn man sich beziehungsmäßig auf die Seite der Chinesen schlägt?

In diesem Sinne, Antworten dürft Ihr jetzt!

Journalist und Geschäftsführer eines Nachrichtenportals, Indiana Jones, Papa von zwei Töchtern, schreibt hier privat. Mag Hotelbetten, Ernest Hemingway, Berlin, Erich Kästner, Wuppertal, Schreiben mit Füller, schöne Kneipen, dicke Bücher, Fotografieren, scharfes Essen und kaltes Bier.

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