Zeitreisen

1000.

2016-04-22-1000

Die letzten paar Tage waren schwierig mit Felix’ Welt. Es war nicht so, dass mir nichts eingefallen wäre, was ich gerne gepostet hätte. Aber da war diese Zahl: 999. So viele aktive Einträge haben sich in den vergangenen 9 Jahren angesammelt. 999 Posts in 9 Jahren. Nicht schlecht, dachte ich mir, auch wenn mir natürlich klar ist, dass das nichts ist, gemessen an dem, was mancher Hardcore-Blogger tagtäglich in die Welt bläst.

Andererseits bin ich schon ein bisschen stolz, dass mein Blog nicht nur schon so lange existiert – Internetjahre muss man ja wie Katzenjahre rechnen, also mal 7 oder so; demnach schreibe ich schon seit 63 Jahren in dieses Internet. Seit Felix’ Welt online ist, hat es außerdem keinen einzigen Monat gegeben, in dem nicht mindestens ein Beitrag erschienen ist (und es gibt auch nur einen Monat, in dem es nur einer war). Das, finde ich, soll mir erstmal einer nachmachen.

Trotzdem habe ich mich gerade in den vergangenen Tagen schwer getan. Nach 999 kommt nämlich 1000 – und das ist eben doch eine Zahl, die ich nicht einfach so vorbeiziehen lassen möchte. Auch aus den oben genannten Gründen.

“Mach eine Namensliste”, schlug I. vor. “Nimm 1000 Namen und bedanke Dich bei ihnen, dass sie Dich lesen.” Nicht schlecht, aber irgendwie schien es mir nicht ganz das Richtige. Außerdem: 1000 Namen aussuchen? Da wäre ich ja Stunden beschäftigt und würde am Ende doch irgendwen vergessen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich natürlich nur eine (gut, vielleicht auch zwei) Handvoll meiner Leser namentlich kenne.

Eine andere Alternative wäre gewesen, Euch einfach mit ganz vielen Zahlen zu bombardieren: Wie viele Aufrufe hatte Felix’ Welt seit dem ersten Post? Wie viele Kommentare? Wie viele Wörter, Buchstaben oder A4-Seiten habe ich seit 2007 veröffentlicht?

Nein, irgendwie war es das auch nicht. Webseiten in Zahlen zu zerlegen ist Teil meines Jobs, Felix’ Welt ist etwas anderes. Ich freue mich über jeden Aufruf. Anders als bei den meisten beruflichen Projekten, habe ich aber nicht das Ziel, mit diesem Blog möglichst viel Reichweite zu generieren. Für mich ist Felix’ Welt eher wie ein Spaziergang durchs Internet. Und wie bei einem Spaziergang ist es zwar schön, auf dem Weg netten Menschen zu begegnen, dies hat aber nicht oberste Priorität. Mein Blog ist viel mehr ein Ausdruck meiner Persönlichkeit und meine ganz eigene Spielwiese. Wem gefällt, was ich schreibe (oder fotografiere), ist herzlich willkommen, aber ich stelle mich nicht mit einem “Lies mich”-Schild um den Hals auf den Marktplatz. Das würde auch nicht zu den Inhalten passen.

Denkbar wäre natürlich auch ein “Rückblick in G.” gewesen. Ich mag diese Art der Rückblicke, von denen ich mir einbilde, sie erfunden zu haben (wobei ich nicht ausschließe, dass jemand anderes schon auf eine ähnliche Idee gekommen ist). Allerdings wäre das vermutlich früher oder später auf eine Zusammenstellung von Fakten und am Ende Zahlen hinausgelaufen. Daher: siehe oben.

Was bleibt? Dieser Eintrag. Ein Screenshot, wie Felix’ Welt vor knapp neun Jahren aussah. Damals wurde das Blog noch über googles Plattform blogger.com betrieben und war nur über felix-welt.blogspot.com erreichbar. Die eigene Domain auf dem eigenen Webspace kam erst später und selbst der wurde inzwischen schon einmal gewechselt.

Daher jetzt: ein herzliches Dankeschön! An all die Menschen, die in den vergangenen 9 Jahren auf einen der 999 Beiträge gestoßen und geblieben sind. An all diejenigen, die mir hin und wieder E-Mails schreiben, dass sie mich gerne lesen, obwohl sie mich ja eigentlich gar nicht kennen. Und natürlich auch ein Dankeschön an all diejenigen, die mich nicht nur lesen, sondern (inzwischen oder auch vorher schon) persönlich kennen.

In diesem Sinne, auf die nächsten 1000!

PS: Auch wenn die Überschrift des Postings auf dem Bild oben etwas anderes impliziert, war ich auf dem Profilbild daneben natürlich nicht nackt. Das Foto wurde im Jahr 2004 nach einer Bootsfahrt zu den Iguazu-Wasserfällen an der brasilianisch-argentinischen Grenze aufgenommen. Und da man dabei ziemlich nass wird, hatte ich danach mein T-SHirt ausgezogen. Also oben-, aber nicht ganz-ohne.

Journalist und Geschäftsführer eines Nachrichtenportals, Indiana Jones, Papa von zwei Töchtern, schreibt hier privat. Mag Hotelbetten, Ernest Hemingway, Berlin, Erich Kästner, Wuppertal, Schreiben mit Füller, schöne Kneipen, dicke Bücher, Fotografieren, scharfes Essen und kaltes Bier.

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  1. Herzlichen Glückwunsch oder was sagt man da? Ich glaube, dass ich alle gelesen habe. Gruß aus Andernach. Bald hab ich auch endlich wieder Zeit.

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