Einen kleinen Schreck habe ich ja doch bekommen: Klassenarbeit und ich habe keine Ahnung. So jedenfalls kam es mir am Anfang vor. Hätte jemand Stifte und Aufgabenzettel verteilt, vermutlich hätte ich angefangen zu schreiben. Und vermutlich hätte ich eine sechs bekommen, noch bevor ich meinen Zettel abgegeben hätte: weil ich während der Klausur Bier getrunken habe.
Doch von vorne: Katja hat heute Geburtstag gefeiert. Katja ist Referendarin an einem Berliner Gymnasium. Und nicht nur sie: grob geschätzt waren mindestens 50 Prozent der Partygäste Referendare/innen. Für den Otto-Normal-Sterblichen eine Horrorvorstellung. Referendare reden über Schule, Schüler, Hausaufgaben, Elternabende, Unterrichtsreihen und Fächerkombinationen. Sie wissen alles, meist ein wenig besser, hören sich gerne reden und können mit zwei Mal Luft holen 45 Minuten am Stück reden.
Oder?
Vielleicht ist es an der Zeit, ein wenig an diesem Bild zu rütteln. Ja, ich gebe zu, ich hatte wirklich Spaß heute Abend. Nicht nur, dass die Gespräche das Thema Schule meist nur am Rande berührten, wenn überhaupt. Auch sonst war es ein ausgesprochen lustiger Abend.
Wir haben viel gelacht, nebenbei sogar ein paar neue Worte erfunden (mindestens eins) und uns auch sonst ganz gut amüsiert. Das mag am selbst gemachten Erdbeerlime gelegen haben, der gleich zu Anfang aufgefahren wurde, vielleicht auch an Katjas gastgeberischen Qualitäten (ich habe es immer wieder versucht – ich hatte den ganzen Abend über niemals eine leere Bierflasche in der Hand! Dabei kann ich wirklich schnell trinken!). Vielleicht sind Referendare aber auch einfach gar nicht so schlimm, wie man immer meint.
In diesem Sinne, wohl bekomms!
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