Frauen

Freundschafts-Sex

„Sorry, Felix, aber ich werde niemals mit Dir rumknutschen.“ Das sind schon harte Worte aus dem Mund einer schönen Frau. Sogar dann, wenn man sich in der Sache eigentlich einig ist.

Das Gespräch ist schon eine Weile her. Ich habe damals noch in Berlin gewohnt und besagte Frau und ich waren beim Karneval der Kulturen in Kreuzberg gewesen. Nach einigen Mojitos hatten wir über Beziehungen, Sex und über Freundschaften gesprochen – und wie sich das eine manchmal mit dem anderen mischt.

Im Kern war es um folgendes gegangen: Darf man gute Freunde auch körperlich anziehend finden? Kann man sich überhaupt dagegen wehren, wenn es so ist? Und wenn ja: Sollte man?

Vor gut zweieinhalb Jahren ist in der „Welt“ ein Artikel mit dem Titel „Gibt es eine sexfreie Zone“ erschienen. „Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Deutschen nicht an zwischengeschlechtliche Freundschaften glaubt“, heißt es hier schon im Vorspann. Irgendwann käme nämlich beinahe zwangsläufig die Sache mit dem Sex dazwischen.

Ich sehe das anders. Ich habe eine ganze Menge weiblicher Freunde, die für mich völlig asexuell sind. Nicht, dass diese Frauen nicht attraktiv wären, trotzdem kann ich mir einfach nicht vorstellen, körperlichen Kontakt mit ihnen zu haben, der über eine freundschaftliche Umarmung hinaus geht.

Der Vollständigkeit halber muss ich allerdings zugeben, dass das nicht bei allen Freundinnen so ist – oder zumindest nicht immer. Im Gegenteil – und alles andere wäre wohl auch komisch (ich bin schließlich auch nur ein Mann). Trotzdem würde ich nicht gleich so weit gehen, wie ein gewisser 16-Jähriger, der mit kürzlich erzählte, in seiner Klasse sei es üblich, sich nachmittags mit Freundinnen „zum Poppen und so“ zu verabreden.

Ich kann nicht beurteilen, ob besagter Typ einfach nur blöd daherredete, oder ob sich in den letzten 15 Jahren wirklich so viel geändert hat. Wenn ja, muss ich allerdings zugeben, dass ich ganz froh bin, heute nicht noch mal 16 Jahre alt sein zu müssen.

In diesem Sinne, ein Hoch auf das Alter!

Journalist und Geschäftsführer eines Nachrichtenportals, Indiana Jones, Papa von zwei Töchtern, schreibt hier privat. Mag Hotelbetten, Ernest Hemingway, Berlin, Erich Kästner, Wuppertal, Schreiben mit Füller, schöne Kneipen, dicke Bücher, Fotografieren, scharfes Essen und kaltes Bier.

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  1. Da ich es selbst nicht besser formulieren kann, hier das Zitat, oder eine Serie davon:

    Harry Burns: You realize of course that we could never be friends.
    Sally Albright: Why not?
    Harry Burns: What I’m saying is – and this is not a come-on in any way, shape or form – is that men and women can’t be friends because the sex part always gets in the way.
    Sally Albright: That’s not true. I have a number of men friends and there is no sex involved.
    Harry Burns: No you don’t.
    Sally Albright: Yes I do.
    Harry Burns: No you don’t.
    Sally Albright: Yes I do.
    Harry Burns: You only think you do.
    Sally Albright: You say I’m having sex with these men without my knowledge?
    Harry Burns: No, what I’m saying is they all WANT to have sex with you.
    Sally Albright: They do not.
    Harry Burns: Do too.
    Sally Albright: They do not.
    Harry Burns: Do too.
    Sally Albright: How do you know?
    Harry Burns: Because no man can be friends with a woman that he finds attractive. He always wants to have sex with her.
    Sally Albright: So, you’re saying that a man can be friends with a woman he finds unattractive?
    Harry Burns: No. You pretty much want to nail ‚em too.
    Sally Albright: What if THEY don’t want to have sex with YOU?
    Harry Burns: Doesn’t matter because the sex thing is already out there so the friendship is ultimately doomed and that is the end of the story.
    Sally Albright: Well, I guess we’re not going to be friends then.
    Harry Burns: I guess not.
    Sally Albright: That’s too bad. You were the only person I knew in New York.

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