Bei mir wurde eingebrochen. Mehrfach in den vergangenen Monaten. Netterweise haben die Diebe nie etwas mitgehen lassen. Blöderweise allerdings jedes Mal etwas da gelassen. Eine andere Erklärung kann es eigentlich nicht geben.
Ich bin viel unterwegs. Arbeit, Überstunden, Sport, Sprachkurs, Freunde treffen – da bleibt nicht viel Zeit, um in meiner Wohnung für Schmutz oder gar Staub zu sorgen. Der besteht aber, so lehrt uns Wikipedia, vor allem aus abgestorbenen Hautschuppen, Haaren, Pflanzenteilchen, mit den Schuhen hereingetragenem Straßenabrieb und allerlei anderen unappetitlichen Sachen, die direkt oder indirekt von Menschen produziert werden. Also frage ich mich: wie kommen all diese Dinge immer wieder in meine Wohnung, wenn ich gar nicht da bin?
Es gibt nur zwei mögliche Erklärungen: Entweder ist mein Staub inzwischen so schlau, dass er nach jedem Staubsaugen eigenständig die Staubsaugerklappe öffnet, hinauskrabbelt, die Klappe wieder schließt und heimlich zurück an die Stellen kriecht, wo ich ihn zwei, drei Tage zuvor weggesaugt habe.
Oder – und das scheint mir die wahrscheinlichere Variante (wer glaubt schon an intelligenten Staub?) – jemand bricht regelmäßig bei mir ein und verteilt fein säuberlich kleine Staubberge an verschiedenen Stellen in meiner Wohnung. Ich sollte mich vielleicht einfach mal auf die Lauer legen …
In diesem Sinne – sieh Dich bloß vor, schlimmer Staubeinbrecher!
Der Hobby-Kriminalist klärt auf:
Bei den beschriebenen Tätern scheint es sich um eine gut organisierte Bande zu handeln, die ihrer Opfer regelmäßig heimsuchen!
Das Operationsgebiet scheint nicht lokal gebunden zu sein und auch mehrfaches Umziehen stellt keinen Ausweg dar.
Die Täter operieren zeitlich ähnlich gut koordiniert wie der Weinachtsmann und tauchen immer dann auf, wenn sich die Opfer gerade in Sicherheit wiegen.
Der Zutrittsweg ist noch nicht endgültig geklärt, es wird der Besitz einer umfassenden Zweitschlüsselsammlung unter Experten diskutiert.
Alarmanlagen oder Videoüberwachungen wurden bis dato ergebnislos eingesetzt, als Schutzmaßnahme empfiehlt sich jedoch der regelmäßige Einsatz eines in kriminellen Kreisen sogenannten „Cleaners“…
Mir wurde inzwischen eine „Putzfrau“ empfohlen, um etwas gegen die Einbrecher zu tun. Ich finde die Idee gar nicht schlecht. So eine „Putzfrau“ könnte, sofern nahkampferprobt und hinreichend bewaffnet, wirklich funktionieren. Sie würde sich hinter der Tür postieren und – bamm! – sobald die Einbrecher es erneut versuchen, sofort zuschlagen.